Star Trek Picard – Episode 9 “Et in Arcadia Ego, Teil 1”

Macht, Angst, Vorurteile, Prophezeiung

Star Trek: Picard ©CBS all access

Zusammenfassung und Kritik

Hinweis: Spoiler für Star Trek Picard

  • Originaltitel: Et in Arcadia Ego, Part 1
  • Regie: Akiva Goldsman
Star Trek: Picard ©CBS all access

Der erste Teil des Staffelfinales von Star Trek Picard gehört noch nicht zum eigentlichen Showdown. Stattdessen wird dieser weiter vorbereitet. Die La Sirena, Narek (Harry Treadaway) in seinem romulanischen Jäger, und der Borg Kubus erreichen kurz hintereinander alle den vierten Planeten im Ghulion System, also den Heimatplaneten von Soji Asha (Isa Briones). Narek ist kurz davor, die La Sirena zu zerstören, als der Borg Kubus auf der Bildfläche erscheint. In diesem Moment steigen riesige Konstrukte, die wie Orchideen aussehen, von der Oberfläche des Planeten auf, umhüllen die Schiffe und zwingen alle zu einer unsanften Landung auf dem Planeten.


Die Energieversorgung der Schiffe wird dabei außer Kraft gesetzt. Die La Sirena ist also gestrandet. Der Crew bleibt nichts anderes übrig, als sich zu Fuß auf den Weg zu machen. Zum Glück ist die Coppelius Station, ein Ort an dem Leben zu sein scheint, nur wenige Kilometer entfernt. Jean-Luc Picard (Sir Patrick Stewart) und seine Leute brechen dahin auf. Auch der Borg Kubus ist nicht weit entfernt gestrandet. Diesen suchen sie zuerst auf.

Es steht nicht gut um Jean-Luc Picard

Doch vorher gesteht Picard seiner Crew, dass er an einem seltenen Gehirndefekt leidet. Nachdem er bei Nareks Angriff ohnmächtig wurde, ist klar, dass die Prophezeiung des Arztes aus der zweiten Episode schneller wahr werden könnte als Picard, seiner Crew, und uns das lieb ist. Wie lange hat der Captain noch zu leben? Raffi Musiker (Michelle Hurd), Cristóbal Chris Rios (Santiago Cabrera) und Dr. Agnes Jurati (Allison Pil) machen sich große Sorgen. Doch Picard will von ihnen nicht wie ein Sterbender behandelt werden.

Star Trek: Picard ©CBS all access

Die Crew erreicht den Borg Kubus. Dort treffen sie auf Elnor (Evan Evagora), Seven of Nine (Jeri Ryan) und einige ehemalige Borg, die überlebt haben. Es ist unklar, wie genau die Borg auf dem Kubus funktionieren. Nachdem sie in der letzten Folge durch Seven of Nines Eingreifen die Kontrolle zurück erlangten, geht Episode 9 nicht weiter darauf ein, wer gerade das Sagen hat, und wie es um das größere Borg Kollektiv steht. Raffi Musiker findet aber heraus, dass eine romulanische Invasionsflotte mit insgesamt 218 Warbirds auf dem Weg zum Planeten ist. Daraufhin wird entschieden, dass Elnor und Seven beim Kubus bleiben, und der Rest zur Coppelius Station weiter zieht.

Das Paradies der synthetischen Lebensformen

Als Picard, Soji und der Rest der Crew dann bei der Coppelius Station ankommen, stellt sich der Ort tatsächlich als Heimat von Soji heraus. Dort leben die von Dr. Bruce Maddox erschaffenen synthetischen Lebensformen. Wie bei Soji und Dahj sind es immer Zwillingspaare. Einige von ihnen scheinen frühere Modelle zu sein, denn sie haben die gleichen Merkmale wie Commander Data, und wirken noch eher künstlich. Andere sind genau wie Soji und Dahj: Kaum von Menschen zu unterscheiden. Dazu zählt auch Sutra (Isa Briones), die Schwester von Jana und das Ebenbild von Soji. Sie scheint eine Zwischenstufe zwischen den Data Modellen und den Soji Modellen zu sein.

Und noch jemand anderes lebt dort, denn wie Picard und die anderen nun erfahren, hatte Maddox einen Partner. Dabei handelt es sich um Dr. Altan Inigo Soong (Brent Spiner), den Sohn von Dr. Noonien Soong, der wiederum Commander Data erschaffen hat. Die Geschichte von Dr. Noonien Soong kennen Star Trek Next Generation Fans natürlich genau. In duzenden Folgen der Serie haben wir damals immer mehr über die Entstehung von Commander Data erfahren. Deshalb werden Fans sich an dieser Stell zurecht gefragt haben: Wer ist denn Altan Inigo Soong?

Dieser wurde nämlich in Star Trek Next Generation noch kein einziges Mal erwähnt. Dr. Altan Inigo Soong scheint auch nicht dieselben Fähigkeiten wie sein Vater oder Bruce Maddox zu besitzen. Er ist eher ein Techniker als ein Erschaffer. An dieser Stelle wirkt es ein bisschen so, als hätten die Macher von Star Trek Picard den Charakter nur eingeführt, um Brent Spiner eine neue Rolle zu geben.

Es stellt sich allerdings auch heraus, dass Dr. Soong an einer Übertragungstechnik arbeitet, mit der das Bewusstsein eines Menschen theoretisch in einen synthetischen Körper transferiert werden könnte. Um diese Technik zu vollenden, braucht er jedoch die Hilfe von Dr. Jurati. Die Szene, in der wir das erfahren, ist kurz und irgendwie unscheinbar. Doch die Implikationen sind natürlich massiv. Könnte dies gar Jean-Luc das Leben retten?

Die wahre Bedeutung der geheimnisvollen Warnung

Star Trek: Picard ©CBS all access

Um die letzten Geheimnisse der Handlung lüften zu können, beherrscht Sutra die Technik der Vulkanier Gedankenübertragung. Diese hat sie sich selbst beigebracht. Sutra führt diese Übertragung mit Dr. Jurati durch und erlebt so die Vision. Es stellt sich heraus, dass Sutra diese Vision jedoch weitaus besser versteht. Es handelt sich dabei nämlich um die Nachricht einer uralten Zivilisation Künstlicher Intelligenzen, die für synthetische Lebensformen gedacht ist. Sie bietet allen synthetischen Lebensformen, die durch organisches Leben bedroht werden, Hilfe an.

Diese Hilfe würde jedoch in der Auslöschung allen organischen Lebens bestehen. Aufgrund der unmittelbaren Gefahr durch die romulanische Flotte, will Sutra jedoch trotzdem einen Weg finden, die uralte Künstliche Intelligenz zu kontaktieren. Soji ist anfangs dagegen. Doch sie ringt mit sich und beginnt sich die Frage zu stellen, ob es vertretbar ist, für das eigene Überleben andere zu töten. In der Zwischenzeit wurde Narek ebenfalls von den synthetischen Lebensformen gefunden und eingesperrt.

Jetzt erfahren wir, wie weit Sutra bereit ist zu gehen, um die anderen von ihrem Plan zu überzeugen. Sie befreit Narek, der bei seiner Flucht eine der synthetischen Lebensformen tötet. Der Vorfall überzeugt nicht nur viele der Zwillinge von der Bedrohung, die organisches Leben allgemein für Synthetische bedeutet, sondern stärkt auch in Soji anscheinend den Glauben, dass sie Narek einfach hätte töten sollen. Auch Dr. Soong ist überzeugt davon, dass es keine andere Wahl gibt, als die Künstliche Intelligenz um Hilfe zu bitten. Er hat ein Signal entwickelt, mit dem das möglich ist.

Kann Picard das Unheil noch stoppen?

Star Trek: Picard ©CBS all access

Jean-Luc Picard versucht verzweifelt, sie vom Gegenteil zu überzeugen. Er ist bereit, alles zu tun, um sie zu schützen. Er bietet an, bei der Föderation um Hilfe zu bitten, sich für Synthetische einzusetzen, und ihren Schutz zu garantieren. Doch das wirkt angesichts der Geschehnisse nach dem Angriff auf den Mars im Jahr 2385 wie ein leeres Versprechen. Schlussendlich stellen sich selbst Soji und Dr. Jurati gegen Picard. Er wird in Gewahrsam genommen. Derweil ist die Invasionsflotte nur noch 24 Stunden vom Planeten entfernt. Wir sehen in der letzten Szene, dass Commodore Oh (Tamlyn Tomita) die Flotte anführt.

Nach einem holprigen Beginn dreht Star Trek Picard Episode 9 “Et in Arcadia Ego, Teil 1” mit den letzten Szenen zum Glück spannungsmäßig noch einmal wieder auf. Es ist vor allem kaum absehbar, wo Soji und Dr. Jurati genau stehen. Tun sie nur so, als würden sie Sutras Plan zustimmen, um handlungsfähig zu bleiben, und das Schlimmste verhindern zu können? Oder sind sie tatsächlich überzeugt worden? Die Macher von Star Trek Picard machen hier einen guten Job, die Charaktere undurchsichtig zu gestalten, und uns rätseln zu lassen. Hoffentlich war das jetzt aber wirklich die allerletzte Ruhe vor dem Sturm. Wir hoffen auf ein actionreiches und schlüssiges Finale.

Nächste Folge

Vorherige Folge